in Online-Ausstellung Painterly




Bagdad (P10), 2014
Chromogenic Print auf Aluminium (Diasec), 50 x 40 cm. Edition: 500, nummeriert, nicht signiert.
Gerhard Richters Edition Bagdad (P10) ist eine eindrucksvolle Faksimile-Arbeit seines ursprünglichen Gemäldes von 2010 – ein abstraktes Werk, das durch das Ausgießen leuchtender Lackfarben auf eine flache Oberfläche entstand. Die daraus resultierende Komposition zeigt die unvorhersehbaren Wechselwirkungen der Farbpigmente: Einige fließen ineinander, während andere sich deutlich voneinander absetzen – wie etwa die tiefblaue Form im oberen Bereich. Nachdem sich die Farben zu einem dynamischen, fast psychedelischen Muster verbunden hatten, setzte Richter einen endgültigen Moment, indem er eine Glasscheibe über die Oberfläche legte, die Bewegung stoppte und dem Bild eine kühle, distanzierte Glätte verlieh. Der auf Aluminium kaschierte, Diasec-montierte chromogene Abzug greift dieses Moment der Distanz auf und transformiert das Original in ein eigenständiges Kunstwerk, das Reproduktion und Abstraktion zugleich verkörpert. Indem Richter sein Gemälde durch den Akt der Reproduktion erneut betrachtet, kehrt er die Logik seiner fotobasierten Arbeiten um und eröffnet so einen neuen Weg zur Abstraktion – einen, der Materialität, Oberfläche und Wahrnehmung auf vielschichtige Weise hinterfragt.