Matthew Barney

Matthew Barney, geboren 1967 in San Francisco, lebt und arbeitet in New York. Er gilt als Weltstar in der Medienkunst der Gegenwart und hat mit seiner Kunst seit den späten 1980er Jahren große Erfolge erzielt. Schon im Frühwerk verschmolzen Skulptureninstallationen, Performances und Videos zu eigenwilliger, verstörender Kunst, die nicht selten Körperlichkeit und Sexualität thematisiert. Selbst einst aktiver Athlet, war Sport hierbei ein Leitmotiv für Matthew Barney. Seine frühesten, noch an der Universität Yale entstandenen Arbeiten wurden sogar im Sportraum der Universität zur Aufführung gebracht.

Matthew Barney 2007 Untitled

Untitled

2007

Aus: Re-Object/Mythos
Photogravur und Prägung auf Hahnemühle-Büttenpapier, 81 x 61 cm (32 x 24 in). Edition: 45, signiert und nummeriert.

In dieser rätselhaften schwarz-weißen Edition bringt Matthew Barney seine mythopoetische Bildsprache in den industriellen Kontext eines Schiffdecks und verwandelt diesen in eine Bühne für Rituale und Transformation. Im Zentrum der Komposition liegt eine skulpturale Masse, in ihrer Form ambivalent – teils Relikt, teils Prothese – umrahmt von der strengen Geometrie der Maschinen und der dahinter tosenden See. Diese Arbeit setzt Barneys Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, Ausdauer und dem symbolischen Potenzial von Materialien und Räumen fort. Das Mechanische und das Mythische stehen in spannungsreicher Beziehung zueinander und deuten eine Erzählung an, die sich der Eindeutigkeit entzieht, zugleich aber von archetypischer Schwere durchdrungen ist. Wie in vielen von Barneys Werken lädt auch diese Arbeit zur Deutung ein, ohne sich ihr vollständig zu öffnen – sie bewegt sich im Zwischenraum von Dokumentation, Fiktion und Performance.
Diese Edition entstand im Rahmen der Gruppenedition Re-Object/Mythos anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Bregenz.