Kara Walker
Kara Walker, geboren 1969 in Kalifornien, lebt und arbeitet in New York. Walker ist eine wegweisende Künstlerin, die dafür bekannt ist, die vornehme Tradition der kolonialen Silhouette in ein kraftvolles Medium der Kritik verwandelt zu haben. Indem sie sich dieser historisch zarten Form bedient, die einst für höfliche Porträtkunst genutzt wurde, unterwandert Walker deren ursprüngliche Bedeutung, um sich mit dem Erbe von Rassismus und Gewalt in den USA auseinanderzusetzen. Ihre Arbeiten bestehen häufig aus kontrastreichen schwarz-weißen Scherenschnitten, die gleichermaßen visuell eindrucksvoll wie zutiefst verstörend sind. Mit klaren Linien und minimalistischen Formen zeigt sie drastische, gewaltvolle Szenen, deren ästhetische Anmutung in krassem Gegensatz zum dargestellten Inhalt steht. Dieser Kontrast schafft einen Raum, in dem das Publikum sich mit den unbequemen Wahrheiten auseinandersetzen muss, die Walker offenlegt – und bietet zugleich einen scharfsinnigen, satirischen Kommentar zur historischen und fortwährenden Entmenschlichung, die in der amerikanischen Kultur verwurzelt ist.
Pastoral
1998
Aus: Wall Works
Wandgemälde in Schwarz; Größe 183 cm (6 ft) hoch. Limitiert auf 15 Installationen, mit signiertem und nummeriertem Zertifikat.
Diese Edition, erklärt Kara Walker, "weicht von den meisten meiner Arbeiten ab, die in einer fiktionalisierten Version des Antebellum-Südens angesiedelt sind, wo sich profane Rassenmythologien und die alltägliche Realität einer rassisch gespaltenen Kultur die Hand reichen. Dies ist ein ruhiges, kleines, kontemplatives Stück, in dem eine 'Negress of Renown' einen Schafspelz anzieht oder von ihrem dreckigen kleinen Ich trocken gebumst wird.“