Julie Mehretu
Julie Mehretu, geboren 1970 in Addis Ababa, Äthiopien, lebt und arbeitet in New York. Julie Mehretu gilt als eine der einflussreichsten zeitgenössischen Maler:innen. Bekannt ist sie für ihre großformatigen, vielschichtigen abstrakten Gemälde, in denen sie kartografische Elemente, architektonische Pläne und gestische Markierungen miteinander verbindet. Ihre Arbeiten thematisieren Migration, Geopolitik, urbane Entwicklung und die Komplexität sozialer Räume und rufen dabei häufig ein Gefühl von Bewegung, Chaos und historischer Schichtung hervor. Durch die Kombination von digitaler Kartografie, Zeichnung und Malerei schafft Mehretu dynamische Bildwelten, die sowohl persönliche als auch kollektive Narrative in einer globalisierten Welt ansprechen. Ihr unverwechselbarer Ansatz positioniert die Abstraktion als ein kraftvolles Mittel politischer und kultureller Reflexion.
Privileges Taken for Granted, a Cadavre Exquis
2020
Aus: Cadavre Exquis / Manet Olympia
Digital Pigment Print, auf Hahnemühle Photo Rag, handgerissen, 54 x 40 cm (21,25 x 15,75 in). Edition: 20, signiert und nummeriert auf rückseitigem Label.
Diese Edition von Julie Mehretu entstand im Rahmen einer Serie, die Schellmann Art 2020 für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung heraus brachte – in einem Jahr, das von der COVID-19-Pandemie und dem globalen Wiederaufleben der Black-Lives-Matter-Bewegung geprägt war. Für ihren Beitrag bearbeitete Mehretu einen Meinungsbeitrag aus der New York Times, der thematisiert, wie Pässe Menschen in zwei Gruppen teilen – die Mächtigen und die Machtlosen – und wie sich die Privilegierten dieser Ungleichheit erst durch pandemiebedingte Reisebeschränkungen bewusst wurden. Über den gedruckten Artikel legte Mehretu gestische Markierungen, abstrakte Formen und Farbakzente und belebte die Seite mit ihrer charakteristischen Bildsprache. Der Titel der Arbeit stammt direkt aus dem Artikel und erscheint im oberen Viertel des Blatts, visuell hervorgehoben durch Mehretus strahlenartige Markierung.
Preis auf Anfrage