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Alice im Wunderland (Alice in Wonderland), 1995

Siebdruck auf Büttenpapier, 101 x 80 cm (39¾ x 31½ in). Edition: 60, signiert und nummeriert.

EUR 1.200

Mit dieser Edition präsentiert Rosemarie Trockel ein eindrucksvolles Porträt, das mit Oberfläche, Identität und Wahrnehmung spielt. In einer Rasterästhetik gehalten, die an massenmediale Reproduktionen erinnert, zeigt das Bild eine lächelnde Frau in einer scheinbar konventionellen Pose – elegant, gefasst und zugleich subtil performativ. Der Titel, eine Anspielung auf Lewis Carrolls Alice’s Adventures in Wonderland, fügt dem Werk eine Ebene von Ironie und Mehrdeutigkeit hinzu und verweist auf das oszillierende Verhältnis zwischen Erscheinung und Wirklichkeit, Selbstinszenierung und Fantasie. Trockel hinterfragt in ihrer Arbeit häufig traditionelle Darstellungen von Weiblichkeit – Alice im Wunderland bildet dabei keine Ausnahme. Die feine Körnung des Siebdrucks, die eine fotografische Realität suggeriert, betont die Gemachtheit des Bildes, während der überzeichnete Ausdruck und die kontrollierte Geste der Dargestellten sowohl Glamour als auch Parodie andeuten. Wie viele von Trockels Werken entzieht sich Alice im Wunderland einer eindeutigen Lesart: Es ist zugleich verführerisch und irritierend, humorvoll und kritisch – und erinnert daran, dass das „Wunderland“ von Geschlecht, Identität und Bildlichkeit niemals ein neutraler Raum ist.
Diese Arbeit befindet sich in der Sammlung der Harvard Art Museums.