


Mao, 1974
Siebdruck auf Tapete, 102 x 75 cm (40¼ x 29½ in), ca. 100 signierte Exemplare aus einer unlimitierten Auflage.
F&S II.125A
Als Andy Warhol Mao Zedong in eine Pop-Art-Ikone verwandelte, hatte der Gründer der Volksrepublik China bereits sein eigenes Erbe zementiert und die Nation umgestaltet. Die Kulturrevolution näherte sich jedoch ihrem Ende, und in den späten 1970er Jahren führten die Wirtschaftsreformen in China allmählich zu einer Abkehr von der Kommandowirtschaft. Warhols Siebdruckadaption von Mao hielt nicht nur diesen Wendepunkt fest, sondern deutete auch die spätere Integration Chinas in die westlichen Märkte an. Seine Entscheidung, Maos weithin bekanntes Porträt zu überarbeiten, schuf eine eindrucksvolle Synthese zwischen der Propaganda der Volksrepublik China und dem Mainstream der Pop Art. Die komplette Mao-Serie, zu der diese Ausgabe gehört, ist eine kraftvolle künstlerische Reflexion der diplomatischen Veränderungen zwischen den USA und China in den frühen 1970er Jahren. Die Verwandlung Maos in eine prominente Figur war höchst umstritten, da er mediengesteuerten Ruhm ablehnte. Dennoch wurde sein Bild untrennbar mit seiner Führungsrolle verbunden und entwickelte sich zu einem starken politischen und kulturellen Symbol. Andy Warhols Neuinterpretation ging noch einen Schritt weiter und verwandelte den kommunistischen Führer eine Pop-Ikone und ein konsumierbares Objekt.