
Muto, 1985
Radierung mit Aquatinta und Sugar Lift auf Arches Cover White Büttenpapier, mit Collage aus schwarzem Fell, 155 x 87 cm. Edition: 35, signiert und nummeriert.
Muto von Mimmo Paladino ist ein eindringliches Porträt einer ausgemergelten Gestalt – teils Mythos, teils Erscheinung –, die die Hand zum Mund hebt, in einer Geste des Schweigens oder der Geheimhaltung. Die Collage aus schwarzem Fell, die wie Hörner oder Antennen über den Rahmen der Radierung hinausragt, verleiht der Figur eine verstörende, animalische Präsenz. Wie in vielen von Paladinos Werken greift Muto auf Rituale, Archaisches und Symbolisches zurück und schafft eine Atmosphäre, die gleichermaßen zeitlos wie entrückt wirkt. Der Titel – italienisch für „stumm“ – unterstreicht die Themen Sprachlosigkeit, Geheimnis und innere Ausdruckskraft jenseits der Sprache. Kühn und rätselhaft steht das Werk beispielhaft für Paladinos einzigartige Fähigkeit, emotionale Intensität mit formaler Innovation zu verbinden.
Die Arbeit ist Teil der Sammlung des MoMA, New York.