


Melancholie, drei Rosen, 1999
Radierung/Aquatinta auf Büttenpapier, 66 x 50,2 cm (26 x 19¾ in). Edition: 50, signiert und nummeriert.
Georg Baselitz’ Edition Melancholie, drei Rosen setzt seine Auseinandersetzung mit der Umkehrung als Methode visueller und emotionaler Irritation fort. Die weibliche Figur, mit sparsamen, expressiven Linien gezeichnet, hängt kopfüber im Zentrum der Komposition – ihre Haltung vermittelt ein Gefühl von Schwerelosigkeit und introspektiver Ruhe. Umgeben ist sie von drei kräftig roten Rosen – eindrucksvoll in ihrer Form, zugleich flächig und abstrahiert – die dem Bild eine symbolische Schwere verleihen. Die Umkehrung, ein zentrales Merkmal von Baselitz’ Schaffen seit den späten 1960er-Jahren, verweigert die konventionelle Lesbarkeit und rückt stattdessen Form, Geste und Stimmung in den Vordergrund. Melancholie, drei Rosen ist eine eindringliche Reflexion über den menschlichen Körper und emotionale Zustände – ein Werk, in dem sich die Spannung zwischen Schönheit und Desorientierung zu einer kraftvollen, nachwirkenden Unruhe verdichtet.
Edition Schellmann veröffentlichte diese Arbeit anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Zeitschrift art.