Georg Baselitz
Georg Baselitz, geboren 1938 in Deutschbaselitz, Deutschland, lebt und arbeitet in Inning am Ammersee, in der Nähe von Salzburg sowie in Imperia, Italien. Mit seinen dynamisch-expressiven Gemälden hat Baselitz in den sechziger Jahren der seit Kriegsende in Europa und in den USA vorherrschenden gestischen Abstraktion eine Absage erteilt und mit der Besinnung auf das Figürliche eine neue Ästhetik begründet. Mit dem Kunstgriff, seine Motive auf den Kopf zu stellen und so den Blick vom Thema auf die reine Malerei zu lenken, irritiert Georg Baselitz die Kunstwelt seit 1969 und hat ein unverkennbares Markenzeichen geschaffen.
Georg Baselitz Editionen

Frau am Abgrund, zwei Rosen
1999
Radierung/Aquatinta auf Büttenpapier, 66 x 50,2 cm (26 x 19¾ in). Edition: 50, signiert und nummeriert.
In dieser Edition zeigt Georg Baselitz eine seiner charakteristischen auf dem Kopf stehenden Figuren – eine expressive Linienzeichnung einer Frau, verkehrt dargestellt, deren Gestalt unsicher über dem unteren Rand der Komposition zu schweben scheint. Begleitet von zwei ebenfalls invertierten, leuchtend roten Rosen ruft das Werk eine Atmosphäre der Fragilität und emotionalen Spannung hervor, eingefangen zwischen Schönheit und Unbehagen. Wie in vielen Arbeiten Baselitz’ durchbricht die Umkehrung gewohnte Sehweisen und stellt narrative Eindeutigkeit infrage. Entstanden im Jahr 1999, spiegelt diese Arbeit – Frau am Abgrund, zwei Rosen – Baselitz’ kontinuierliche Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur, mit Erinnerung und der symbolischen Aufladung des Alltäglichen – hier umgesetzt mit gleichermaßen feiner wie kraftvoller Geste.
Edition Schellmann veröffentlichte diese Arbeit anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Zeitschrift art.
Melancholie, drei Rosen
1999
Radierung/Aquatinta auf Büttenpapier, 66 x 50,2 cm (26 x 19¾ in). Edition: 50, signiert und nummeriert.
Georg Baselitz’ Edition Melancholie, drei Rosen setzt seine Auseinandersetzung mit der Umkehrung als Methode visueller und emotionaler Irritation fort. Die weibliche Figur, mit sparsamen, expressiven Linien gezeichnet, hängt kopfüber im Zentrum der Komposition – ihre Haltung vermittelt ein Gefühl von Schwerelosigkeit und introspektiver Ruhe. Umgeben ist sie von drei kräftig roten Rosen – eindrucksvoll in ihrer Form, zugleich flächig und abstrahiert – die dem Bild eine symbolische Schwere verleihen. Die Umkehrung, ein zentrales Merkmal von Baselitz’ Schaffen seit den späten 1960er-Jahren, verweigert die konventionelle Lesbarkeit und rückt stattdessen Form, Geste und Stimmung in den Vordergrund. Melancholie, drei Rosen ist eine eindringliche Reflexion über den menschlichen Körper und emotionale Zustände – ein Werk, in dem sich die Spannung zwischen Schönheit und Desorientierung zu einer kraftvollen, nachwirkenden Unruhe verdichtet.
Edition Schellmann veröffentlichte diese Arbeit anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Zeitschrift art.

Aman
1995
Radierung und Aquatinta auf BFK Rives Büttenpapier, 65 x 55 cm (25½ x 21½ in). Edition: 40, signiert und nummeriert.
Mit seiner Edition Aman präsentiert Georg Baselitz eine eindringliche, dynamische Komposition, die seinen unverwechselbaren Zugang zu Figuration und Druckgrafik widerspiegelt. Die Radierung mit Aquatinta zeigt eine locker gezeichnete, charakteristischerweise invertierte Figur, die aus einem abstrakten Feld aus Bewegung und Energie hervorzutreten scheint. Das Bild ist roh und unmittelbar, aufgeladen mit psychologischer Intensität und körperlicher Verzerrung. Durch die vielschichtigen Texturen von Radierung und Aquatinta schafft der Künstler eine komplexe visuelle Landschaft.
Die Arbeit wurde von Schellmann Art für das Magazin Capital herausgegeben.